Dörpstheater: Von Engeln und Nachbarn
Borsfleht | Wenn über einem Engel wohnen, muss dass nicht unweigerlich was Positives bedeuten. Dies gilt auch für Helene und Elvira Engel. Die nicht mehr ganz taufrischen Damen wohnen im Obergeschoss eines Hauses und machen es Familie Schlüter, die im Parterre wohnt, nicht leicht. Die Engel wollen sie "herausgruseln", weil sie die größere Wohnung haben wollen.
Besucher der Premiere-Vorstellung des "Borsflether Dörpstheaters" genossen das neue Stück "Un baven wahnen Engels". Das Theaterstück ist den Akteuren auf den Leib geschrieben. Allen voran Sonja Lipinski-Mescia und Heike Dose, denen der Zuschauer dank hervorragender Maske ihre Rolle als Poltergeist von Anfang an abnimmt. Ihren Neffen Klaus, gespielt von Dieter Feldmann, spannen die beiden Ladys mit in ihr Gruselkabinett ein. Doch dieser durchschaut schnell die Machenschaften seiner Tanten und dreht den Spieß um.
Unterstützung bekommt er von der schnuckeligen Nachbarstochter Karen (Melanie John). Aber auch die Nachbarn Herr und Frau Schlüter (Reimer Hauschild im Wechsel mit Uschi Hellerich) und Frau Fritsche (Saskia Timme im Wechsel mit Cornelia Schüder) sowie der Hauswart Herr Babebel (Wolfgang Spörel) tragen mit dazu bei, dass am Ende "oben immer noch die Engel wohnen".
Neu im Ensemble sind Saskia Timme, Cornelia Schüder und Reimer Hauschildt. Weil es sehr zur Freude von Spielleiterin Heike Dose diesmal mehr Theaterspieler als Rollen gab, teilen sich Reimer Hauschild und Uschi Hellerich sowie Saskia Timme und Cornelia Schüder jeweils die Rolle eines Nachbarn.
"Trotz vieler Proben haben wir heute alle ganz schön Lampenfieber", gab Melanie John kurz vor Öffnen der Vorhanges am Sonnabendabend im Aukrug Borsfleth zu. Einzig Uschi Hellerich (75) und Heike Dose (50) wirkten augenscheinlich gelassener. Was darauf zurückzuführen gewesen sein dürfte, dass beide dem 1993 gegründeten Dörpstheater schon sehr lange angehören und Uschi Hellerich sogar zu den Mitbegründerinnen zählt.
Es gab viel Applaus. Ein Wehrmustropfen: Alle Aufführungen sind bereits seit einiger Zeit ausverkauft.
Die gute Nachricht: Der Erlös aller Vorführungen wird wieder Fördergemeinschaft Kinderkrebshilfe Hamburg-Eppendorf sowie der Gemeinde für das Gemeinschaftshaus gespendet.
Autor: jk