Spielzeit 2011

Un baven wahnen Engels

Dörpstheater: Von Engeln und Nachbarn

 

Borsfleht | Wenn über einem Engel wohnen, muss dass nicht unweigerlich was Positives bedeuten. Dies gilt auch für Helene und Elvira Engel. Die nicht mehr ganz taufrischen Damen wohnen im Obergeschoss eines Hauses und machen es Familie Schlüter, die im Parterre wohnt, nicht leicht. Die Engel wollen sie "herausgruseln", weil sie die größere Wohnung haben wollen.

Besucher der Premiere-Vorstellung des "Borsflether Dörpstheaters" genossen das neue Stück "Un baven wahnen Engels". Das Theaterstück ist den Akteuren auf den Leib geschrieben. Allen voran Sonja Lipinski-Mescia und Heike Dose, denen der Zuschauer dank hervorragender Maske ihre Rolle als Poltergeist von Anfang an abnimmt. Ihren Neffen Klaus, gespielt von Dieter Feldmann, spannen die beiden Ladys mit in ihr Gruselkabinett ein. Doch dieser durchschaut schnell die Machenschaften seiner Tanten und dreht den Spieß um.

Unterstützung bekommt er von der schnuckeligen Nachbarstochter Karen (Melanie John). Aber auch die Nachbarn Herr und Frau Schlüter (Reimer Hauschild im Wechsel mit Uschi Hellerich) und Frau Fritsche (Saskia Timme im Wechsel mit Cornelia Schüder) sowie der Hauswart Herr Babebel (Wolfgang Spörel) tragen mit dazu bei, dass am Ende "oben immer noch die Engel wohnen".

Neu im Ensemble sind Saskia Timme, Cornelia Schüder und Reimer Hauschildt. Weil es sehr zur Freude von Spielleiterin Heike Dose diesmal mehr Theaterspieler als Rollen gab, teilen sich Reimer Hauschild und Uschi Hellerich sowie Saskia Timme und Cornelia Schüder jeweils die Rolle eines Nachbarn.

"Trotz vieler Proben haben wir heute alle ganz schön Lampenfieber", gab Melanie John kurz vor Öffnen der Vorhanges am Sonnabendabend im Aukrug Borsfleth zu. Einzig Uschi Hellerich (75) und Heike Dose (50) wirkten augenscheinlich gelassener. Was darauf zurückzuführen gewesen sein dürfte, dass beide dem 1993 gegründeten Dörpstheater schon sehr lange angehören und Uschi Hellerich sogar zu den Mitbegründerinnen zählt.

Es gab viel Applaus. Ein Wehrmustropfen: Alle Aufführungen sind bereits seit einiger Zeit ausverkauft.

Die gute Nachricht: Der Erlös aller Vorführungen wird wieder Fördergemeinschaft Kinderkrebshilfe Hamburg-Eppendorf sowie der Gemeinde für das Gemeinschaftshaus gespendet.

Autor: jk


Borsflether Dörpstheater spendet großzügig – Quelle: https://www.shz.de/1156536 ©2018

Borsflether Dörpstheater spendet großzügig

shz.de von jk

 

04. Februar 2011, 03:59 Uhr

 

Borsfleth | Der letzte Vorhang ist gefallen. Jetzt hieß es beim Borsflether Dörpstheater nach sieben ausverkauften Vorstellungen Abschied nehmen von den Engels. "Es hat uns Spaß gemacht, und diesen Spaß haben wir unserem lieben sowie treuen Publikum zu verdanken. Lachen und Applaus war für uns alle der schönste Lohn", sagte die Leiterin des niederdeutschen Ensembles, Heike Dose vor dem begeisterten Publikum der Abschlussvorstellung von "Un baven wahnen Engels" im Aukrug Borsfleth.

 

Besonders stolz seien die Darsteller darauf, dass alle 800 Eintrittskarten schon drei Wochen nach Beginn des Vorverkaufs im November verkauft waren. "Und oben wohnten nicht nur die Engels, sie haben auch was eingebracht", bereitete Dose das Publikum nach der letzten Vorstellung auf die obligatorische Spendenübergabe vor.

 

Nutznießer war auch dieses Jahr - und damit zum zwölften Mal - die Fördergemeinschaft der Kinderkrebs-Zentrum Hamburg Eppendorf. Dessen Vertreter Norbert Schumann freute sich über eine Spende in Höhe von 1000 Euro. "Möge dieses Geld mit dazu beitragen, dass schwerkranke Kinder ihre Freude und ihr Lachen wieder erlangen", sagte Heike Dose. Norbert Schumann wurde im vergangenen Jahr für sein bereits seit 23 Jahren währendes Engagement zugunsten krebskranker Kinder von der Stadt Itzehoe mit dem mit 2500 Euro dotierten 1. Itzehoer Bürgerpreis ausgezeichnet. Er dankte dem Dörpstheater und bezeichnete gleichzeitig die Gemeinde Borsfleth als Spenden-Hochburg. "100 Prozent der Spenden aus den Theateraufführungen sowie des alljährlichen Borsflether Pflanzenmarktes kommen in Hamburg an", meinte Schumann. Als Dankeschön überreichte er allen Theaterspielern ein nett verpacktes Mitbringsel.

 

Aber auch die Gemeinde wurde bedacht. Heike Dose überreichte Bürgermeister Peter Mohr 600 Euro für Anschaffungen des neuen Gemeindehauses. "Die Gemeinde Borsfleth ist stolz, dass es ehrenamtliche Theaterspieler gibt, die nicht nur ihre Freizeit opfern und ein so langes Theaterstück einstudieren, sondern dann auch noch ihren Gewinn dem Gemeinwohl stiften", so das Lob des Bürgermeister. Gleichzeitig lud er die Akteure zur Einweihung des neuen Gemeindehauses am 21. Mai ein.

 

Bevor die Bühnenscheinwerfer des Dörpstheaters bis zur nächsten Spielzeit im Januar 2012 ausgingen, nahm Heike Dose noch eine Ehrung in eigener Sache vor. "Meine Schwester, Helene Engel, gehört seit zehn Jahren unserer Bühne an", erklärte Elvira Engel, alias Heike Dose und überreichte Sonja Lipinski-Mescia als Dankeschön eine Fotokollage ihrer Theaterepochen. Als "Tosegersch" war Sonja Lipinski-Mescia 2001 zum Dörpstheater gestoßen und war schon bald für die Maske verantwortlich, bevor sie dann erste Rollen bei den Aufführungen übernahm.