Nach der letzten Aufführung des Borsflether Dörpstheaters für diese Spielsaison fiel Sonntagabend im „Aukrug Borsfleth“ nicht nur der Vorhang, sondern Heike Dose als Speelbaas auch ein Stein vom Herzen. Denn: Nachdem kurz vor der Premiere Saskia Timme ins Krankenhaus musste, zum Glück dann aber durch Hannelore Meyer ersetzt werden konnte, gab es keine weiteren Ausfälle mehr. „Bei einem Zehn-Personen-Stück ist das Ausfallrisiko natürlich nicht gerade klein“, sagt die Theaterleiterin.

Theaterspielen würde nicht nur viel Spaß bringen, sondern auch noch ein bisschen was einbringen, leitete Dose danach über zu der obligatorischen Spendenübergabe. Denn auch im 30. Jahr ihres Bestehens, spendete das Ensemble nach Abzug von Ausgaben unter anderem für das aufwendige Bühnenbild einschließlich Kunststoff-Gemüse noch eine stattliche Summe für den guten Zweck. So erhielt Fiete Bahr vom Kirchengemeinderat Borsfleth 300 Euro zur Anschaffung einer mobilen Lautsprecheranlage für die St. Urban-Kirche. „Der gröttere Deel, und dat sind dütmol 1.200 Euro, geiht weder an de Kinderkrebshilfe Eppendörp“, bat Heike Dose die Sprecherin der Fördergemeinschaft „Knack den Krebs“ auf die Bühne.

 

1200 Euro für an Krebs erkrankter Kinder

Es würde aktuell viel Leid und Elend überall auf der Welt geben. Wenn aber die eigenen Kinder an Krebs erkranken, dann ist das für deren Eltern meist so etwas wie ein Weltuntergang. „Maren, wir möchten mit dieser Spende auch dieses Mal wieder eure großartige Arbeit unterstützen und ein klein wenig mit dazu beitragen, dass die kranken Kinder und deren Eltern möglichst bald ihr Lachen und ihre Lebensfreude wiederfinden“, beendete Heike Dose ihre Ausführungen.

 

Wegen Umbauarbeiten nächste Aufführungen möglicherweise erst 2026

Ob es jetzt turnusmäßig Ende 2025 wieder heißt „Hüüt is Dörpstheater in Borsfleth“ bleibt zunächst abzuwarten. Grund sind die in zwei Jahren von der Gemeinde geplanten Umbauarbeiten innerhalb der kürzlich von der Familie Brügmann erworbenen Landgaststätte. Mit der Folge, dass sich der Theatervorhang vielleicht auch erst im Jahr 2026 wieder hebt. 

 


Mit „Blots Zoff mit den Stoff“

feiert das Borsflether Dörpstheater sein 30-jähriges Bestehen.

Es geht um Gemüse und um einige seltsame Setzlinge, die man angeblich zur Herstellung eines sich noch in der Entwicklung befindlichen Wundermittels benötigt. Und das alles in wirtschaftlich harten Zeiten, wo sich ein konventioneller sowie ein ökologischer Gemüseanbaubetrieb in nachbarschaftlicher Konkurrenz gegenüber stehen und um Kunden buhlen. Mit anderen Worten: Es geht um viel Zoff und Stoff. Oder besser auf Plattdütsch: „Blots Zoff mit den Stoff“. Denn so heißt das aktuelle plattdeutsche Theaterstück von Bernd Gombold, mit dem das Borsflether Dörpstheater ab 20. Oktober im „Aukrug Borsfleth“ sein 30-jähriges Bestehen feiert.
In den vergangenen Wochen haben die zehn Darsteller, darunter auch die Leiterin des Dörpstheaters, Heike Dose, den humorvollen Dreiakter mit dem aufwendigen requisitenträchtigen Bühnenbild im Borsflether Gemeindehaus immer wieder geprobt. Was stets mit einem Kraftakt verbunden war, denn die Requisiten mussten immer hin und her geschleppt werden.  

Gute Stimmung bei den Proben
Was aber der guten Stimmung untereinander auch bei ihrer mehrstündigen Probe am Tag der Deutschen Einheit in ihren jeweiligen Kostümen keinen Abbruch tat. Denn sie hätten viel Spaß gehabt, erinnert sich Heike Dose. „Auch oder gerade deshalb, weil noch längst nicht alles geklappt hat! Denn wenn die streng geheimen Wunderpflanzen plötzlich unvermittelt aus der Kiste fallen, ein Wasserglas sein Ziel verfehlt und ‚Frau‘ vor lauter Entspannungsübungen auf der angedeuteten Bühne ihren Text total vergisst, dann sind wir in unserem Element und können auch herzlich über uns selbst lachen“, so die Borsfletherin.

Reinerlös für guten Zweck
Selbst gehört die Theaterleiterin von der ersten Stunde dem 1993 entstandenen Ensemble an. Seinerzeit engagierte sich die Borsfletherin im Elternbeirat der damals noch von der Kirche betriebenen Kinderstube. „Wir wollten eine zweite Ebene haben, doch die Kirche hatte dafür kein Geld“, erzählt Dose. Also musste anderweitig Geld zusammengekratzt werden. Mit anderen begeisterten Mitstreitern organisierte man deshalb den ersten plattdeutschen Abend im Aukrug mit Döntjes sowie einem Einakter. Im dritten Jahr wurde dann nur noch Theater gespielt und nicht nur Heike Dose war in ihrem Element. Auch Hannelore Meyer und Sonja Lipinski-Mescia hatten so viel Spaß, dass sie der Theater-Crew auch im Jubiläumsjahr noch angehören. Und: Von dem erzielten Reinerlös profitierten damals wie heute andere – sei es der Kindergarten, das Gemeindehaus oder die Kinderkrebshilfe.
Bekannte und neue Gesichter
Wenn sich am Freitag, 20. Oktober, der Theatervorhang im Aukrug zur Premiere das erste Mal öffnet, werden die Gäste bei den Hobby-Theatermachern auf bekannte und neue Gesichter treffen. So ersetzt der zwischenzeitlich in Norderstedt wohnende Fabio Mescia in dem Stück einen ausgefallenen Darsteller und nimmt hierfür also auch weitere Wege in sein früheres Heimatdorf in Kauf. Neu dabei ist Thorsten Ahlborn aus Wewelsfleth, der sein schauspielerisches Talent bislang in kleinen Rollen, dafür aber auf großen Bühnen unter Beweis stellen konnte. Schließlich hat Petra Menzel die aus Altersgründen abgetretene Souffleusin Anke Pomarius als „Toseggersch“ abgelöst.  
Einige Vorstellungen sind bereits ausverkauft. Restliche Eintrittskarten sind zum Preis von 10 Euro im Vorverkauf im „Aukrug Borsfleth“ erhältlich und können telefonisch unter 04824 / 659 bei Christian Brügmann vorbestellt werden. Telefonisch bereits vorbestellte Karten sind bis 19. Oktober abzuholen oder verfallen sonst.


Vorstellungstermine: Freitag, 20.10., um 19.30 (Premiere),

Samstag, 21.10., um 19 Uhr,

Sonntag, 22.10.,um 15 Uhr,

Freitag, 27.10., um 19.30 Uhr,

Samstag, 28.10., um 19 Uhr,

Sonntag, 29.10., um 18 Uhr,

Freitag, 3.11., um 19.30 Uhr,

Samstag, 4.11., um 19 Uhr

Sonntag, 5.11., um 15 Uhr.